Tonbänder
Akai GX 630 DB, Video: Xaver Schweyer
Das weltweit erste Tonbandgerät (das Magnetophon K 1), das mit magnetisierten Kunststoffbändern arbeitete, wurde 1935 in Berlin auf der 12. Großen Deutschen Funk-Ausstellung vorgestellt. Tonbandgeräte kamen zunächst vor allem im Rundfunk und in Musikstudios zur Anwendung. Den Weg in die Privathaushalte fanden sie in größerem Umfang erst in den 50er Jahren.
Tonbandgeräte wickeln das Band auf offenen Tellern oder Spulen auf (daher die Bezeichnung Spulentonband) und verwenden verschiedene Rollengrößen mit 180 bis 2160 Metern Bandlänge. Es gibt unterschiedliche Spurbelegungen, so dass es auf den meistverwendeten standardisierten Viertelzollbändern bis zu vier Mono- bzw. zwei Stereospuren auf einem Band gibt, die in unterschiedlichen Bandgeschwindigkeiten, -richtungen und -lagen aufgezeichnet sind und 8 bis 756 Minuten Spielzeit pro Spur haben können (Standard sind auf älteren Bändern in der Regel 4 x (Mono) oder 2x (Stereo) eine Stunde Spielzeit, auf den größeren Hifi-Spulen 2x zwei Stunden in Stereo). Breitere Halbzollbändern kommen vor allem auf 8-Spurtonbandmaschinen zum Einsatz, es gibt aber auch Tonbandmaschinen mit Tonköpfen für Ein- und Zweizollbänder.
Im Verlauf der 1970er Jahre kam die MC (die Kompaktkassette für den Kassettenrekorder) verstärkt auf den Markt, gegen die sich das qualitativ bessere, aber umständlicher zu bedienende und größere Geräte erfordernde Tonbandformat nicht mehr breitenwirksam behaupten konnte. Mit modernen Standgeräten fand es aber eine Nische im hochpreisigen Hifi-Bereich, bis die CD, die MD und DAT-Bänder dem auch ein Ende setzten.
Heute finden Tonbandmaschinen wieder in professionellen und privaten Musikstudios Verwendung, da viele Musiker auf den besonderen warmen Sound der Geräte und Bänder schwören. Sie werden für Direkt-Aufnahmen verwendet oder aber zum Mastern anderswo aufgenommener Spuren, denen sie ihre ganz besondere Klangcharakteristik verleihen sollen.